Geschichte von ZONTA International

100 Jahre ZONTA International 1919 – 2019

Am 8. November 1919 gründete eine Gruppe engagierter Frauen die „Confederation of Zonta Clubs“ in Buffalo, New York. Der Name „Zonta“ stammt aus dem Lakota, einer Sprache der Sioux und bedeutet „ehrenhaft“, „integer“ und „vertrauenswürdig“. Das Motto von Zonta lautet Advancing the Status of Women Worldwide through Service and Advocacy.

ZONTA hat die Vision von einer Welt, in der Frauenrechte als Menschenrechte wahrgenommen werden. Jede Frau soll die Möglichkeit haben, all ihre Fähigkeiten und ihr volles Potential zu nutzen. In einer solchen Welt haben Frauen Zugang zu allen Ressourcen und sind in Entscheidungspositionen genauso vertreten wie Männer. In einer solchen Welt lebt keine Frau in Angst vor Gewalt. Wir fordern daher eine Beendigung jeglicher rechtlichen, politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Benachteiligung von Mädchen und Frauen weltweit.

Mit heute rund 1.200 Clubs und über 28.000 Mitgliedern in 63 Ländern setzt sich die überparteiliche Nichtregierungsorganisation rund um den Globus für die Rechte von Frauen und Mädchen ein. Mit seit 1969 generellem konsultativem Status beim Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen engagiert sich Zonta International unter anderem in New York am Hauptsitz der UN, in Genf bei ILO und WHO, in Wien bei UNODC, in Bangkok bei ESCAP und bei der UNESCO in Paris für die Rechte von Frauen und Mädchen und die Umsetzung der UN-Frauenrechtskonvention CEDAW (Convention on the Elimination of All Forms of Discrimination Against Women). Zugleich ist Zonta International mit partizipatorischem Status beim Europarat (CoE) vertreten. In Deutschland haben die 130 Clubs mit der Union deutscher ZONTA-Clubs (Zonta Union) zudem einen Sitz im Deutschen Frauenrat.

In Kooperation mit internationalen Hilfsorganisationen wie z. B. UNWOMEN oder UNICEF werden Projekte finanziert, die Mädchen und Frauen Zugang zu Bildung und berufsfördernden Trainingsprogrammen verschaffen, die gesundheitliche Versorgung verbessern sowie insbesondere gegen institutionalisierte Gewalt schützen. Neben dem karitativen Engagement ist die berufliche Förderung junger Frauen ein wesentliches Ziel von Zonta International. Hierzu werden weltweit Stipendien und Preise vergeben.

Geschichte chronologisch

1919
Am 8. November wird die “Konföderation der Zonta Clubs” in Buffalo/New York mit neun Clubs aus den US-Staaten Michigan, New York und Pennsylvania gegründet. Es sind Frauen, die selbständig oder in verantwortlicher Funktion tätig sind. Ihr vorrangiges Ziel ist der Dienst am Nächsten.

1922
Die erste Satzung tritt in Kraft. Sie enthält im wesentlichen die heute geltenden Ziele.

1927
In Toronto/Kanada wird der erste Zonta Club außerhalb der USA gegründet. Insgesamt bestehen etwa 50 Clubs.

1928
Das Ziel, Mädchen und jungen Frauen zu einer besseren schulischen Ausbildung zu verhelfen, wird konkretisiert. Chicago wird als ständiger, zentraler Hauptsitz gewählt.

1930
Der erste europäische Zonta Club wird in Wien gegründet.
Die Konföderation der Zonta Clubs wird in Zonta International umbenannt.

1931
“Zonta International will einen Beitrag zur gegenseitigen Toleranz und internationalen Verständigung leisten und so Friedensbemühungen unterstützen”, heißt die Neuformulierung eines Ziels. In Hamburg wird der erste deutsche Zonta Club gegründet.

1935
Zonta International will den rechtlichen, politischen, wirtschaftlichen und beruflichen Status der Frau verbessern: Diese Neuformulierung eines Ziels gilt bis heute und hat oberste Priorität.

1937
Der Hamburger Club muß sich offiziell auflösen, da internationale Organisationen in Deutschland nicht mehr erlaubt sind.

1938
Mit dem “Amelia Earhart Fellowship Award” wird der erste internationale Förderpreis für begabte junge Frauen ins Leben gerufen: Jährlich erhalten Wissenschaftlerinnen Stipendien für Forschungsarbeiten im Bereich der Luft- und Raumfahrt.

1944
Es wird der Beschluss verabschiedet, sich verstärkt für die Chancengleichheit der Frau im Berufsleben einzusetzen.

1945
Bei der Gründungsversammlung der Vereinten Nationen (UN) sind Mitglieder von Zonta International als Gäste einer nichtstaatlichen Organisation (NGO) dabei.

1947
Die Zonta-Mitglieder aus den USA stimmen für eine US-Gesetzesvorlage, 100.000 weitere Kriegsflüchtlinge in die USA einreisen zu lassen.

1948
In Chile wird der erste Club in Südamerika gegründet.

1952
Der erste asiatische Club wird in Manila/Philippinen gegründet. In München ist die erste Club-Gründung in der Bundesrepublik. Der Hamburger Club hatte nach Ende des 2. Weltkrieges wieder offiziell die Arbeit aufgenommen.

1956
Der “Zonta-Fonds für ungarische Flüchtlinge des Volksaufstands von 1956” ist der Start der internationalen Hilfsprojekte, zu denen alle Clubs mit Spenden beitragen. Die Mitglieder beschließen, die Bemühungen ihrer Regierungen zur friedlichen Nutzung der Atomenergie zu unterstützen.

1959
Die Zusammenarbeit mit den UN im internationalen Service-Bereich beginnt: Zonta Clubs aus aller Welt spenden für das Projekt “Aufbau des Anne-Frank-Dorfes” in Wuppertal für staatenlose Ausländer.

1963
Zonta International erhält beim Wirtschafts- und Sozialrat (ECOSOC), dem für NGOs zuständigen Hauptorgan der UN, konsultativen Status. Das ist die Basis, konsultativen Status bei den zu ECOSOC gehörenden Spezial- und Sonderorganisationen zu erhalten.

1966
In Sydney wird der erste australische Club gegründet.

1969
Es gibt in 33 Ländern 560 Clubs mit insgesamt 20.000 Mitgliedern.

1970
Der erste afrikanische Zonta Club wird in Ghana gegründet.

1972
Die Zusammenarbeit mit UNICEF auf dem internationalen Service-Sektor beginnt, und Zonta International erhält konsultativen Status bei UNICEF.

1974
Zonta International erhält konsultativen Status bei der UNESCO.

1975
Zonta International erhält konsultativen Status bei der internationalen Arbeitsorganisation ILO der UN.

1976
In Wiesbaden findet zum ersten Mal außerhalb der USA eine “International Convention” statt.

1982
UNICEF erhielt seit 1976 516.000 US-Dollar zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen in Slums in Kolumbien (Sozialstationen zur Gesundheitsvorsorge und Erziehung).

1983
Zonta International erhält konsultativen Status im Europarat.

1984
Gründung des Zonta Club Würzburg

1985
Die deutschen Zonta Clubs vergeben jetzt jährlich den mit 7.000 DM dotierten Zonta-Musikpreis an eine Preisträgerin/Stipendiatin im Rahmen des Bundeswettbewerbs beim Deutschen Musikrat.

1986
Die Zusammenarbeit mit UNICEF “Brunnen für Sri Lanka” verhalf innerhalb von vier Jahren zur Neuansiedlung von 350.000 Menschen in den dortigen Dürrezonen. Zonta International erhält konsultativen Status bei UNIFEM, die Zusammenarbeit mit UNIFEM im internationalen Servicebereich beginnt.

1987
Die deutschen Clubs hatten für einige Jahre die Unterstützung der Friedlandhilfe als nationales Service-Projekt gewählt. Etwa 100.000 DM wurde für die Ersthilfe deutscher Spätaussiedler bereitgestellt.

1991
In Ungarn entsteht der erste Zonta Club in den ehemaligen Staaten des Ostblocks.

1992
Zum ersten Mal wird der “Young Women in Public Affairs Award” vergeben, mit dem Schülerinnen für ehrenamtliches Engagement auszeichnet werden. In Leipzig wird der erste Club in den neuen Bundesländern gegründet.

1993
Zonta International wird von UNIFEM für sein Engagement ausgezeichnet.

1994
Die deutschen Clubs vergeben jährlich den mit 6.000 DM dotierten Zonta-Sonderpreis bei “Jugend forscht” an eine Preisträgerin im Bereich Geo- und Raumwissenschaften zur Finanzierung eines Summerschool-Aufenthaltes in den USA.

1996
UNIFEM hat ab 1986 2,5 Millionen US-Dollar zur gezielten Unterstützung von Selbsthilfeprojekte für Frauen in ländlichen Entwicklungsregionen von Afrika, Asien und Südamerika erhalten.

1997
Die deutschen Zonta Clubs werden Mitglied beim Deutschen Frauenrat.

1998
Seit 1938 haben Frauen aus 51 Ländern den “Amelia Earhart Fellowship Award” im Gesamtwert von 4,2 Millionen US-Dollar erhalten. Drei deutsche Schülerinnen erhielten von Zonta International die mit 500 US-Dollar dotierten übergreifenden District-Preise “Young Women in Public Affairs” für besonderes ehrenamtliches Engagement.

2000
Zonta International hat in 71 Ländern 35.000 Mitglieder in 1.200 Clubs. In Deutschland gibt es Ende des Jahres über 2.500 Mitglieder in 87 Clubs.

2004
Gründung des Würzburger Schwesterclubs Zonta Electra

2008
Zwischenzeitlich ist die Zahl der Clubs in Deutschland auf 123 angewachsen.

2014
30-jähriges Jubiläum Zonta Club Würzburg

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