Zonta-Preis geht an die Biologin Dr. Sina Bartfeld für ihre Arbeit im Bereich der Krebsforschung

Dass Frauen und Naturwissenschaften sich vertragen, belegt die Diplom-Biologin Dr. Sina Bartfeld eindrucksvoll. Die junge Wissenschaftlerin beschäftigt sich seit ihrer Promotion mit der Krebs- und Infektionsforschung an Organiden. Für ihre Leistungen wird sie mit dem Zonta-Preis 2017 des Zonta Clubs Würzburg ausgezeichnet und erhält ein Preisgeld von 2.000 Euro.

 

Die 39-Jährige aus Berlin studierte erst an der Universität Hamburg und dann an der Freien Universi­tät Berlin Biologie. Ihr Studium schloss sie mit 1,0 ab. Auch ihre Doktorarbeit an der Humboldt-Universität Berlin beendete sie mit Note 1 „magna cum laude“. Von 2009 bis 2014 forschte sie am Max-Planck-Institut in Berlin und am Hubrecht-Institut der Königlich Niederländischen Akademie für Kunst und Wissenschaft auf dem Campus der Universität Utrecht. Seit 2015 leitet Sina Bartfeld eine Nach­wuchsgruppe am Zentrum für Infektionsforschung der Universität Würzburg.

 

Neben ihrem erfolgrei­chen Studium und der wissenschaftlichen Weiterqualifikation war Bartfeld zwischen 1998 und 2010 gelegentlich als Wissenschaftsjournalistin tätig. Sie veröffentlichte rund 50 Artikel in Zeitungen wie „Die Welt“ und „Der Tagesspiegel“ und gewann drei Preise für Wissenschaftsjournalismus. Sina Bartfeld ist verheiratet und seit 2013 Mutter eines Sohnes. Seitdem beschäftigt sie sich mit den Herausforderungen, vor die Eltern gestellt werden, die Forschung und Wissenschaft mit Familie und Kinderbetreuung vereinbaren wollen.

 

„Ich finde es wichtig, dass junge Frauen sehen, dass Wissenschaftlerinnen auch Mütter sind. Deswegen möchte ich, dass Kinder im Institut noch sichtbarer werden“, so die Preisträgerin. Das Preisgeld möchte sie dafür einsetzen, für Feste am Institut Aktionen und Spielsachen für Kinder zu organisieren, damit mehr Mitarbeiter ihre Kinder mitbringen.

 

 

Der Zonta-Preis

„An Frau Dr. Bartfeld hat uns neben ihren hervorragenden wissenschaftlichen und journalistischen Leistungen vor allem ihr Duchhaltevermögen beeindruckt. Durch ihr gleichzeitiges Engagement für die Frauen in der Wissenschaft kann sie als echtes ‚role model‘ dienen und ist damit für Zonta die ideale Preisträgerin“, so Zonta-Präsidentin Birgit Röschert.

 

Der Zonta Club Würzburg verleiht den mit 2.000 Euro Zonta-Preis jährlich an eine hochqualifizierte Nachwuchswissenschaftlerin der Universität Würzburg. Der Preis wird für Doktorandinnen, Postdoktorandinnen oder Habilitandinnen der Fakultäten Medizin, Biologie, Chemie und Pharmazie, Mathematik und Informatik sowie Physik und Astronomie ausgeschrieben. Im letzten Jahr erhielt Mathematikhistorikerin Dr. Nicola Oswald die begehrte Auszeichnung. „Dank des Preises konnte ich nicht nur meine Forschungsarbeit als Gastwissenschaftlerin an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich vorantreiben, er hat mich auch persönlich sehr motiviert und bestärkt“, betont Nicola Oswald.

 

Die wissenschaftliche Arbeit von Dr. Sina Bartfeld: Mit Krebsforschung an Organoiden Grundlagen für neue Therapien schaffen

Als Postdoktorandin untersuchte die Wissenschaftlerin Miniatur-Mägen, die sie aus menschlichen Stammzellen züchtete, sogenannte Organoide. Hierbei stellte sie fest, dass sich die kleinen Mägen als Modelle für die Krebs- und Infektionsforschung eignen. Seitdem erforscht die Biologin die virale Transformation der gezüchteten Zellen. Zu diesem Zweck infiziert sie die neuen Zellen mit dem Krebsverursachenden Bakterium Helicobacter pylori. Die Veränderung der infizierten Zellen soll Rückschluss darauf geben, wieso manche Menschen einen Tumor entwickeln, der Großteil jedoch gesund bleibt. Des Weiteren möchte die junge Wissenschaftlerin herausfinden, ob H. pylori sich an alle Zelltypen im Magen anheftet, oder ob es eine bestimmte Zielzelle gibt. Diese Vorgehensweise möchte Bartfeld zukünftig auch auf den potenziellen Krebserreger Epstein-Barr-Virus (EBV) ausweiten. Mit ihrer Forschung verfolgt Dr. Sina Bartfeld mehrere Ziele: Organoide in der Krebsforschung zu etablieren und eine Grundlage für neuartige Therapien zu schaffen.


Erster „Young Women in Public Affairs“-Award geht an Mirijam Dietrich

Zum ersten Mal verleiht der Zonta Club Würzburg gemeinsam mit dem Schwesterclub Zonta Electra den „Young Women in Public Affairs“-Award. Der Preis richtet sich an Schülerinnen im Alter von 16 bis 19 Jahren, die sich ehrenamtlich in Schule und Gesellschaft engagieren.

 

Die erste Preisträgerin heißt Mirjam und Dietrich besucht die zwölfte Jahrgangsstufe des Siebold-Gymnasiums in Würzburg. Die 18-Jährige engagiert sich bereits über viele Jahre hinweg in verschiedenen Funktionen für ihre Schule, unter anderem als Tutorin und Schülersprecherin. Zudem bringt sie sich in Musik-, Tanz- und Theaterprojekten an ihrer Schule ein, engagiert sich ehrenamtlich in einem Flüchtlingsprojekt und reiste als Botschafterin des „Youth for Understanding“-Programms nach Japan.

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